Écoute et compréhension allemand- Reportage allemand – Wohnungsnot in Deutschland wie zur Nachkriegszeit

Wohnungsnot in Deutschland wie zur Nachkriegszeit

Quelle: DW, Der Kampf um den bezahlbaren Wohungsraum

Einleitungstext Niveau B2, Hörtext Niveau ab A2.2

In den 1980er Jahren bemühte sich die Politik noch um einen bezahlbaren Wohnraum für alle. Noch vor der Bankenkrise im Jahr 2008 werden ab 2000 Tausende Wohnungen, die der Stadt gehören, deutschlandweit privatisiert. 2007  freute sich der Wirtschaftsdienst, dass die Mieten „in Australien, Frankreich, Großbritannien, Irland, Spanien, in den USA und einer Vielzahl weiterer Länder um mehr als 40% gestiegen“ sind. In Deutschland stiegen die Mieten aber um kaum 0,6 %, obwohl der Baugrundfläche wie überall teurer wurde. Wie kommen also große Immobilien-Investoren an diese sozialen und städtischen Wohnungen heran? Ab 2000 wurde der städtische Wohnungsmarkt nicht mehr gefördert, bekam also kein Geld mehr vom Staat. Damit verschuldeten sich im Nu die Städte und Kommunen. Nun konnte wie geplant, die Alarmglocke der Pyromanen geläutet werden: „Die Stadt ist verschuldet! Der Staatshaushalt brennt! Wir müssen unsere Wohnungen verkaufen, um die Staatsschulden zu löschen!“ Mit dieser Strategie wurde der Weg geebnet für eine ungebremste Privatisierung des sozialen und städtischen Wohnraums. Darauf folgten der Abriss vieler Wohnungen ohne Ersatz und die zweifelhaften Renovierungen der neuen Besitzer, als Vorwand, den Wohnraum zu verteuern (Gentrifizierung). In einigen Regionen wie Bayern schossen die Mieten bis zu 70% in die Höhe, und dass in einem Zeitraum von nur 10 Jahren! Auf die Politik der ungebremsten Privatisierung folgte ab 2015 die Politik der „Mietbremse“, die sich bald als Mogelpackung herausstellte und sich als genauso effizient erwies, wie frisch geölte Bremsbacken einer Fahrradbremse. Denn gierige Immobilien-Haie und Beton-Investoren sollten keineswegs „ausgebremst“ werden, sondern eher der wachsende Unmut und Zorn der betroffenen Mieter kurz vor den Wahlen, jetzt zunehmend auch aus der Mittelschicht. Das Gesetz, um die Mietpreis-Hyperinflation zu bremsen war nur Etikettenschwindel und real gar nicht umsetzbar.

Der folgende Bericht auf Deutsche Welle  spricht über Symptome und ist deshalb sehr interessant, berührt aber nur flüchtig die Ursachen – in 3 Minuten auch gar nicht realisierbar.

 

ÜBUNGEN

Zu diesem Bericht gibt es anschließend nützliche Vokabelübungen. Klicken Sie unter Material auf den den Titel, um den Bericht zu öffnen und anzusehen.

Horrende Mieten: Der Kampf um bezahlbaren Wohnraum

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