Collège lecture compréhension B1 – Maiks magisches Tagebuch 8

Maiks magisches Tagebuch Teil 8

“Kaum war der Kopf  des Königs gefallen, preschte Ludowik von Strutzen sich und seinen rund wie ein Kloß gewordenen Leib samt seiner Bande in die königliche Schatzkammer, um sie zu besichtigten. Dort stießen sie auf eine seltsam leuchtende Truhe, die mit allerlei glitzernden Edelsteinen bestückt war. Darin befand sich ein Kristall von unbeschreiblicher Schönheit, als sei es von einer anderen Welt. Sie standen vor dieser leuchtenden Truhe und dem schimmernden Kristall wie verzaubert, ihre Augen und ihr Mund weit offen, bis eine Fliege in den Mund eines Ministers flog und er ganz erschrocken zuschnappte und die Fliege Wort und voller Schrecken verschluckte. “Was für eine wundersame Schatztruhe und was für ein bezaubernder Kristall!”, rief der Minister von Strutzen voller Genugtuung aus.  “Ich wusste gar nicht, das der König solch einen Schatz hier im Verborgenen hielt. Dieser Schlingel! Gut das wir ihn ein für alle Mal losgeworden sind.” Was sie aber nicht wussten war, dass es sich hierbei um einen ganz besonderen Schatz mit außergewöhnlichen Kräften handelte. Denn: Wer diesen Schatz und diesen Kristall in seinem Besitz hatte, besaß auch uneingeschränkte Macht, nicht nur über die Menschheit, sondern auch über die natürlichen Kräfte auf dieser Erde! Solange er sich im Besitz weiser Herrscher befand, war es kein Problem – ja, es konnte sogar ein Segen für die Welt und Menschheit sein. Aber jetzt geriet er in die Hände von einer selbstsüchtigen, korrupten Bande!”

“Das ist ja schrecklich,” sagte Susanne. “Wie ging die Geschichte weiter? Ich hoffe, sie nimmt ein gutes Ende, ich liebe nämlich Geschichten mit glücklichem Ende.” Fabian guckte sie Susanne genervt an und rollte mit seinen Augen: “Sei doch still, Susanne, dann wirst du es schon erfahren.” “Njenjenjee!”, rief Susanne verärgert, “man wird wohl noch mal Fragen stellen dürfen.”

Der Kommandant wartete geduldig auf die beiden, bis wieder Ruhe eingekehrt war und die Gemüter sich gelegt hatten. Dann nahm er seine Erzählung wieder auf. “Triumphierend nahm von Strutzen die Krone unseres rechtmäßigen aber grausam hingerichteten Königs und erklärte sich zum neuen Herrscher des Landes. Er regierte mit eiserner Hand über das arme Land, das ärmer und ärmer wurde…

Das war eine unglaubliche Geschichte und wir waren mitten drin! “Was waren denn die außergewöhnlichen Kräfte des Schatzes”, wollte ich wissen. Der Kommandant schaute zu mir ehrfurchtsvoll hinüber und gab zur Antwort: “Es waren vier Kristalle, denen eine Zauberkraft innewohnten: das blaue Kristall, es vermochte alles. was es berührte klein zu machen. Das rote Kristall nahm den Verstand, das gelbe Kristall setzte die Erdanziehung außer Kraft und der grüne Kristall versetzte alles Lebende, was es berührte, in einen tiefen Schlaf.”